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Drehstromnetzwerk- prinzipielle Vorgangsweise

Hallo Ich versuch mich zur zeit in die Elektrotechnik einzuarbeiten, und das ganze einmal prinzipell zu verstehen. Jedoch ist mir das DRehstromnetzwerk noch nicht ganz geheuer. Die drei phasen sind ja jeweils um 120 Grad versetzt, kann man hier für die Spannungen U12, U23,U31 beliebige werte nehmen( in summe aber alle 120 Grad versetzt)?

In diesem Bsp wird auch I2= -6,366e^( -j150°) == 6,366e^( j30°) umgeformt. wie kann man sich das vorstellen? Insgesamt ist dies ja eine komplexe darstellung, sprich das j steht für den imaginärteil? Zum schluss wird der winkel phi berechnet, aber wie kann ich wissen, dass I1 im 3. Quadranten liegt??

Wäre sehr dankbar für eine allgemeine, möglichst leicht verständliche Antwort, da ich hier wirklich noch verständnisprobleme habe.

lg david

Lucas ±0

-6,366e^( -j150°) wird zu 6,366e^( j30°) Wenn du es dir graphisch vorstellst gehst du bei dem ersten 6,366 in einem Winkel von -150° "zurück" und bei dem zweiten 6,366 in einem Winkel von 30° " vor". Es ist der gleiche Betrag, also Länge des Zeigers,

Leonhard ±0

Kann ich in einem Drehstromnetzwerk eigentlich immer mit dem Phasenverschub -60°, 60°, 180° rechnen? Und falls Spule auf einer Leitung dann einfach +90° und falls Kapazität auf einer Leitung noch -90°?

Weil ich seh bei jedem irgendwie andere Winkeln, is das Geschmackssache von wo man beginnt? (Sofern immer 120° auseinander)

Lucas +5

Bei Drehstrom sind die drei einzelnen Ströme um 120° verschoben. Wo man beginnt ist daher wurscht, allerdings ist es Sinnvoll Winkel wie 0°, 60°, oder 180° zu wählen weil so beim cos und sin eventuell real oder imaginärteile weg fallen. 60°. Wenn nur Induktivität oder Kondensator auf einer Leitung liegen so verschiebt sich der STROM des Leiter um + oder - 90°. Hast du jedoch Widerstand und Induktivität/Kapazität, so handelt es sich um einen Zweipol und die Phasenverschiebung des Stromes beträgt nicht +-90° sondern phi (schaue im Skript unter 2-Pol). Leider sind viele der hier online gelösten Beispiele vor allem in Bezug auf Drehstrom nicht ganz richtig, aber dies ist der richtige Ansatz. Hoffe das ist verständlich

Robin ±0

Ich brauche ganz dringend Hilfe hierbei...

In der oben geladenen Rechnung multipliziert er den Strom I2 mit -90°, ich dachte immer verstanden zu haben , dass Spulen eine Phasenverschiebung von +90° haben. Ober wieder das hier anders angewendet ?

Dass -6,366 e^-j150 das Gleiche wie 6,366 e^j30 macht sinn und dass das - von dem -U2-U21=0 kommt leuchtet genau so ein. Warum wird das Minus in NR.2 (Drehstromnetzwerk) Rechnung die ich hier gefunden habe nicht berücksichtigt???

Würde mich riesig freuen, wenn mir das einer erklären könnte .

LG

Thomas +1

Zum Thema warum -90 und nicht +90 ist einfach erklärt: +90 stimmt zwar weil X = jwL und eine Multiplikation mit j eine Phasenverschiebung um +90° verursacht. Eine Division verursacht aber eine Phasenverschiebung um -90°, und genau das ist passiert, als man I = U/X angeschrieben hat. j ist in den Nenner gewandert und verursacht daher eine Phasenverschiebung um -90°. Siehe auch Skript Seite 1-36 Komplexe Rechnung.

EDIT: Bei dem von dir hochgeladenen Bsp sind außerdem U31 (U13) und U23 miteinander vertauscht. Also müsste man das Ganze um -120° drehen und dann ist man wieder beim richtigen Ergebnis.

Ralph ±0

Man kommt ja auf das gleiche Ergebnis wenn man rechnet: -I2e^90-I3e^120 = 2,5-10,7j Dabei sind die Spannungen um je 120° verschoben, und der Strom der Induktion eilt um +90° vor. Ganz normal. Dabei habe ich das mit der Division ja nicht verwendet? Ich hätte es einfach damit begündet, dass die Verschiebungen einfach unglücklich gewählt wurden^^

Ralph ±0

Außerdem hätte ich eine Frage zu den Zeigerdiagrammen: Zeichnet man das Diagramm für die Ströme anhand den Winkeln oder nach den errechneten Beträgen (also den Längen)?

Thomas +1

Solange die Beträge der Ströme richtig sind, sind auch automatisch die Winkel richtig, weil ja ein Dreieck durch 3 Seitenlängen definiert ist. Es kann nur sein, dass es um z. B. 120° verdreht ist, wie man ja auch bei dem Bsp mit den vertauschten Spannung sieht. Ein Zeiger (Vektor) ist nur durch Länge UND Winkel definiert ist. Bei der Dreieckbildung müssen diese insgesamt 6 Größen daher in sich konsistent sein, d. h. mit z. B. 1 Länge und 2 Winkel müssen sich 1 Winkel und 2 Längen ergeben usw. Siehe auch Kongruenzsätze über Dreiecke.

Robin ±0

Wie ist hierbei der Ansatz, wenn ich keinen G.Taschenrechner benutze? Bzw. könnte jemand sein durchgerechnete Version hochladen?

Thomas +1

Schwierig ist es eben, weil an jeder Phase ein Verbraucher hängt, aber mit sturem Lösen des 3x3 Systems durch Einsetzen, etc. sollte es trotzdem gehen. Gaußelimination würde ich nicht empfehlen, weil das mit j ein Bisschen tricky werden könnte, müsste aber auch gehen.

Andra ±0

http://elektronik-kurs.net/elektrotechnik/dreiphasensysteme/

relativ gute erklärung wie bei sternschaltung spannungen und strom sind

Daniel ±0

hi ! kann mir wer bei diesem beipsiel erklären wie die Winkel zustande kommen ?!

Stefan +1

[MENTION=60]daniel[/MENTION]: die Winkel ergeben sich aus den zueinander um 120° verschobenen Phasen des Drehstromnetzwerkes. Die verketteten Spannungen (auch Außenleiterspannungen genannt) - also die U_12, U_23 und U_31 sind zueinander um je 120° verschoben. Komplex wird das angesetzt mit U_12 = |U12|*e^j0, U_23 = |U12|*e^j120 und U_31 = |U31|*e^j240;

Welche Winkel du wählst ist beliebig, einzig die Lage zueinander ist entscheidend, d.h. du kannst für U12 den Winkel Null wählen, dann für U23 den Winkel 120 und dann den Winkel 240. Somit sind alle 3 um 120° zueinander verdreht.

Im Beispiel das du gepostet hast ist ganz offensichtlich I1 rein reell, d.h. phi=0, dann ist I2 mit phi=120 angegeben und für I3 ist phi=150. Die 150 ergeben sich theoretisch durch die oben angegebenen 240°, die die Spannung als Phasenwinkel hat, da aber der Leiter 3 eine Kapazität eingebaut hat, und beim KondensatOR der Strom vOR eilt >> müsste es eigentlich 240° PLUS 90° sein >> also 330°. Die 150° würden meiner Meinung nach rauskommen wenn statt einer Kapazität eine Induktivität verbaut wäre, dann würdest du 90° abziehen und auf 150° kommen.

Vielleicht kann meine Vermutung noch jemand bestätigen! ;)

Manuel ±0

Hier ist mal das durchgerechnete bsp mit dem Zeigerdiagramm. Den Strom In hab ich nicht eingezeichnet der ergibt sich aber einfach aus der Vektroaddition der drei Ströme. die Ströme sind auch nicht maßstäblich.

Marko ±0

hey Leute!

wenn man bei gegen Ende des Bsp hergeht und den letzten Strom berechnet (zB I1= -I2 -I3) dann berechnet man ja phi auch von dem I1. Jetzt habe ich aber gemerkt, dass man manchmal +180° dazu addiert und manchmal nicht. Kann mir bitte wer sagen wann man das machen soll und wann nicht? Danke!!

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